Sind Euch auch schon mal Autokennzeichen aufgefallen, die entweder in sich selten dumm sind oder angesichts des zugehörigen Kraftfahrzeugführers zu aberwitzigen Kombinationen führen? Nein, mein lieber Mantafahrer aus Pinneberg, der Fuchsschwanz an der Antenne kann nilpferdgroß sein, die Sonnenbrille noch so cool und selbst das VoKuHiLa noch so ausgeprägt – ein Kennzeichen PI-ZI ist es nicht.
In manchen europäischen Ländern – meines Wissens vornehmlich im skandinavischen Raum – kann man inzwischen wie in den USA schlichte Wörter als Kennzeichen wählen. Doch auch hier ist Vorsicht angebracht. Gestern versuchte beispielsweise ein Däne, mich mit seinen außerdänischen Fremdsprachefähigkeiten zu beeindrucken. Aber halt: DESIGN schreibt man in der Tat nur mit einem D! Es heißt nicht DEDSIGN, auch nicht in Dänemark, das habe ich geprüft.
Während eines Islandurlaubs durfte ich vor ein paar Jahren eine Horde jugendlicher Kraftprotze beim Einkaufen in einem Supermarkt beobachten. Ich staunte hinterher auf dem Parkplatz – auf dem der Fjord- & Wiesenisländer den Motor seines Wagens schon mal während eines zweistündigen Einkaufs unbeaufsichtigt alleine laufen lässt -, dass die Kraftprotze ihr Gefährt durchaus angemessen gekennzeichnet hatten: INSANE prangte in großen Lettern auf dem Blech und verriet einen Geisteszustand der Insassen, zu dem mir nur „Wie wahr, wie wahr!“ einfiel.
Was gibt es noch? Oldenburger Laster, mit schimmliger weißer Plane, die sich hinter der Ortskennung ein schlichtes „M“ haben setzen lassen, vermutlich eingedenk eines eher scheuen und wenig ansehnlichen Tiers. Ach ja, und in Kiel stand mal an der Uni eine ganze Zeit lang ein Auto von jemadem, der sich zwei Buchstaben hinter KI- hatte setzen lassen, die im Verbund mit dem sonstigen am und im Wagen angebrachten Schmuck verrieten, dass der Inhaber und/oder Fahrer die früher im Volksmund als Knaster bezeichnete Pflanze aus dem Eff-Eff kannte. Ach, es dürfte endlos werden, über Autokennzeichen und deren Bedeutung zu sinnieren.