Werken und Gestalten

Morgen, Ihr Lausebande!

Habt Ihr auch alle Eure Hausaufgaben gemacht und den Topflappen fertig gehäkelt? Pocket? Great Mum, Adrienne? Liliss? Liliss??? Was hast Du denn da für eine seltsame Strickliesel? Na, egal.

Heute machen wir mal etwas superkompliziertes, wir begeben uns auf den Origami-do. Und weil ich ja weiß, dass Kinder immer so technikbegeistert sind, habe ich weder Kosten noch Mühen gescheut und ein Heidenvermögen darin investiert, dass wir heute aus Papier die originale Concorde(R)(TM)(C) nachbauen dürfen!

Dazu braucht Ihr erst mal ein TOTAAAL quadratisches Blatt Papier.

Einmal in der Mitte falten.

Ja, so ist gut, nein, Motte, die Mitte ist hier. Genau so. Ja, das ist besser. Dann noch mal falten.

Dann macht Ihr so Eselsohren oben rein, wie in Andis Lateinbuch.

Schließlich klappt Ihr den Streifen da unten nach oben auf die gerade Unterseite der Eselsohren. Gott, ist das kompliziert! Ich glaube, ich muss noch mal in die Anleitung gucken. Sooo, äh, ja, so ist es richtig.

Dann dürft Ihr noch mal Eselsohren machen, inzwischen kennt Ihr das ja schon. Diesmal aber bitte an den schrägen Seiten. Das werden übrigens die Triebwerke.

Dann müsst Ihr dem Flugzeug von unten in den Frachtraum fassen …

… und diese obercoole Landespitze hochklappen, die ich mir übrigens bei meinem Fiesta Baujahr 1988 habe anbringen lassen – das ist ein echter Flitzer, möche ich mal bemerken! Die Jungs dürfen ihn sich nachher gerne mal auf dem Lehrerparkplatz angucken.

So, ein letzter Griff ins Cockpit, genau dahin, wo die Stewardessen später sitzen werden und dem Piloten – Ihr wisst schon – den Kaffee servieren.

Ach so, da habe ich mich wohl vorhin vertan, wir klappen jetzt erst die mammutcoole Cockpitspitze hoch, damit sie besser durch die Wolken schneiden kann.

Jetzt müssen wir nur noch die Tragflächen auseinanderklappen, für die die Concorde … Moment mal …

… und fertig ist die … äh … die … ja … die Graf Spee.

So, huch, da gongt es gerade, bastelt mal schön weiter, ich muss jetzt ins Lehrerzimmer. Das ist ja gar keine Concorde! Hätte ich mal nur nicht dieses billige Bastelbuch bei eBay ersteigert! Gott, ist das peinlich!

Ach so: Ihr dürft Eure Elaborate natürlich hier unten in der Kommentarvitrine ausstellen.

Guten Morgen …

… meine Kleinen!

Ich hoffe, Ihr hattet so ein angenehmes Wochenende wie ich. Bei mir gab es schönes Wetter, ich konnte toll spazieren gehen, lecker grillen, ins Kino bin ich auch noch gegangen – und da sind wir schon fast beim Thema:

Da Ihr ja ganz offensichtlich alle noch totaaal aufgedreht seid vom Wochenende, möchte ich heute erst mal „Show and Tell“ mit Euch machen.

Das bedeutet, dass jeder von Euch einmal einen Kommentarstrang starten darf und uns allen etwas von seinem Wochenende zeigt und darüber erzählt. Das stärkt das Referierbewusstsein und Euer Gedächtnis zugleich. Und Mittwoch machen wir Kunst oder sowas.

Totte hört das Gras wachsen

Es war ja mal hier in irgendwelchen Kommentaren, dass Lilith mich taub gemacht hat. Seitdem höre ich wirklich fast nichts mehr. Erst neulich habe ich einen eigenmächtigen Hörtest mit einem Schiffssignalhorn gemacht. Ich habe mich direkt davor gestellt und dem Kapitän durch Zeichen zu verstehen gegeben, dass er mal so richtig volle Kanne aufdrehen kann. Angeblich hat er das auch gemacht, das wurde mir zumindest hinterher auf so einem Notizzettelchen bestätigt. Gehört habe ich aber trotzdem nichts. Woran kann das bloß liegen?

Was flüsterst Du da, Taste? Und Du, Lilith? Ich kann Euch einfach nicht verstehen. Ihr macht bestimmt einfach nur immer den Mund auf und zu, oder? Übrigens: Nein danke, Pocket, ich möchte jetzt keine Pistazien in den Mund geworfen bekommen.

Diktat! Oder nein, wir machen besser gleich eine ordentliche Gedichtinterpretation

Morgen, Kinder!

Muffin? Machst Du bitte mal das Fenster auf, das stinkt hier, als ob jemand eine Stinkbombe gezündet hätte. Oder gab es gestern etwa Bohnen bei Euch, Andi? Hahaha!

So, das ist besser.

Wer hat Tafeldienst? Liliss, ab nach vorn!

Eigentlich dachte ich, dass wir heute ein Diktat schreiben, aber ich glaube, es wird viel lustiger, wenn ich Euch ein Gedicht vorlese und ihr mir dann ein paar Fragen dazu beantwortet. Also, gut aufpassen!

http://www.divshare.com/flash/playlist?myId=3432718-4b7

Dann fangen wir mal an.

Great Mum! Nenne mir den Rhythmus!

Und Du kannst mir bestimmt sagen, wie viele Strophen das Gedicht hat, Adrienne.

Nein, Motte, ich weiß, dass Du das weißt, lass auch mal die anderen drankommen.

Mondelfe, wie ist das Reimschema?

Inlimbo, weißt Du, von wem das Gedicht ist? Und wann hat er gelebt?

Pocket! Hier wird nicht vorgesagt!

Und jetzt zu Dir, Gummistiefel! Erkläre mir die letzte Strophe!

NUR FÜR ERWACHSENE: Bild einer süßen Torte!

Ich habe hier ja mal versprochen, ein Bild der dort angesprochenen Torte zu posten. Nun wurde meine Nichte 10 und es war mal wieder so weit: Es gab Schokosahnetorte!

Ich will also gar nicht viel Aufhebens machen, nur so viel zum Bild erklären: Für die Farben können weder Torte, Kamera noch ich etwas, an dem Tag des Fotos war mieses Licht und ich wollte das Bild nicht am Rechner verfälschen, weil ich mir nicht nachsagen lassen möchte, ich würde Bilder schönen.

Außerdem war es meiner Mutter leider wochenlang zuvor NICHT gelungen, Lindt-Blättchen zu erstehen, daher durfte sich meine Nichte einen Ersatz aussuchen, und ich war schon ganz froh, dass sie keine Smarties gewählt hat.

Ein Absatz noch: Als ich meiner Mutter erzählte, wofür ich das Bild brauche und dass ich die Geschichte hier im Blog geschrieben habe, hat sie sich natürlich sehr amüsiert und mir einen Teil erzählt, den ich noch gar nicht kannte. Nicht nur, dass sie für Heinemann die Torten gebacken hat, nein, meine Oma hat dem Rau den Weihnachtsstollen gebacken, weil meine Mutter den nicht so gut konnte wie meine Oma (ansonsten dieselbe Geschichte wie bei der Torte: „Frau Xxxxxx, ich brauche einen Weihnachtsstollen für den Rau, können Sie mir einen backen? …“). Laut der Familiensage, die mir meine Mutter nun mitteilte, soll mein Opa, der den Rau ähnlich gut leiden konnte wie die ganze Partei (nämlich gar nicht), zu meiner Oma immer gesagt haben: „Tu Gift rein, los!“

Zum Glück hat sie das nicht getan und ich habe noch einige Jahre meine Oma gehabt.

Meine Nichte hat mir sogar etwas von der Torte abgegeben – unter Protest.

Die Tür öffnet sich.

Lehrer Totte tritt ein. Neben ihm läuft Pocket und trägt Tottes Tasche. Er stellt die Tasche auf dem Pult ab und flitzt zu seinem Platz.

MORGEN! Setzen.

Hast Du das Klassenbuch schon im Lehrerzimmer abgeholt, Motte? Ach, hier ist es, dann ist ja gut.

So, ich sehe, Adrienne hat also tatsächlich den Platz mit Gummistiefel getauscht und sitzt jetzt bei Mondelfe, Liliss und Greatmum. Gummistiefel wird dagegen hoffentlich vom artigen Benehmen Mottes und Muffins etwas mitnehmen.

Wie Ihr Eurem Stundenplan und meiner Ankündigung entnehmen konntet, ist heute Mathe auf dem Plan. Ich habe jetzt also die Ehre, Euch in 5 Minuten die höhere Mathematik beizubiegen. Irgendein ungutes Gefühl verrät mir aber, dass das GAR NICHT SO LEICHT sein wird. Fangen wir erst mal mit leichten Aufgaben an.

Zunächst möchte ich mal wissen, welche Zahlen Ihr könnt.
Du da, Gummistiefel, wie viele Tasten hat Deine Tastatur?

Ich seh schon, da ist Hopfen und Malz verloren. Vermutlich kann mir Deine Tischnachbarin nicht einmal sagen, wie viele Zigaretten in einer Schachtel sind, weil sie gerade DAMIT BESCHÄFTIGT IST, PAPIERKUGELN ZU ROLLEN!

Muffin! Hier habe ich eine Aufgabe für Dich: Du siehst dieses Schild in einem Flur, von dem drei Türen abgehen. Wie oft darfst Du an jeder Tür klopfen?

Andi hat die Tafel wirklich gut geputzt.

Wenn Du mir diese Frage richtig beantwortest, dann wählen wir heute einen Klassensprecher oder eine Klassensprecherin und ich gebe Euch danach frei. Ist schließlich gerade so schönes Wetter draußen.

Die Tür geht auf und herein tritt …

… Doc Totte.

Die Klasse tobt. Schwalben und Papierkugeln fliegen durch den Raum.

„SCHNAUZE!“

Es kehrt Ruhe ein.

„So, endlich. Das kann ja wohl nicht wahr sein. Seid Ihr immer so laut? Aber das wird bei mir jetzt ein Ende haben.
Gut. Wie Ihr wisst, sollt Ihr in den nächsten Wochen Euer Blogitur machen. Aus mir unerklärlichen Gründen ist Eure bisherige Klassenlehrerin letzte Woche in die Klapsmühle eingeliefert worden, ich vermute, es lag an persönlichen … na ja, ich sag jetzt lieber nichts.
Du da vorn mit dem Gebäck auf dem Tisch, gegessen wird nicht im Unterricht. Bist Du die Klassensprecherin? Ist auch egal.
Nanu? Was ist das denn? Du da hinten: Warst Du eben im Stall? Oder kommst Du immer mit dreckigen Gummistiefeln zur Schule? Hast Du den Flur draußen so eingesaut? Da werden sich Deine Eltern aber freuen, wenn ich ihnen einen Brief schreibe. Gequatscht wird hier übrigens nur, wenn ich es sage. Aber wenn Du schon mal dabei bist, kannst Du Deiner Freundin mit den lackierten Nägeln gleich mal sagen, dass sie ihre Krampfstelzen vom Tisch nehmen soll. Oder sitzt Du zu Hause beim Abendessen auch so am Tisch? – Ruhe! Hier wird nicht gekichert. Sagt mal, seid Ihr eigentlich nicht die zwei Mädels, die in der großen Pause von Frau Dr. Müller auf dem Klo beim Rauchen erwischt wurden? Ist ja auch egal, Ihr müsst ja selbst wissen, was Ihr wollt.
So. Mein Name ist Doc Totte, und ich will versuchen, wenigstens 1 oder 2 Prozent von Euch durch das Blogitur zu schleusen, für mehr von Euch wird es sicher nicht reichen, wenn ich mich hier so umgucke. Ich kenne Euch alle noch nicht, deshalb möchte ich, dass Ihr Euch zunächst alle ein Namensschild bastelt und in den Kommentaren einstellt, damit ich weiß, mit wem ich hier das Vergnügen habe und wer hier noch in dem kläglichen Glauben lebt, demnächst die Blogschulreife erlangen zu können.
Ach, und wenn ich übermorgen wieder in den Unterricht komme, ist die Tafel geputzt. Und wenn Ihr schon ein Bild Eures Lehrers da hinmalt, dann sollte er mir wenigstens ähnlich sehen, sonst hagelt es auch in Kunst Sechsen! Und jetzt habt Ihr noch zwei Tage, um Euch alle auf Mathe vorzubereiten. Höhere Mathematik, sag ich Euch. Also lernt schön, sonst setzt es was.“