Lediglich gewissenhafte Leser wissen um mein integratives Grundbedürfnis, mich – wenn überhaupt! – dann höchstens mit äußerst dezentem Schmuck zu ornamentieren. Ich erinnere die weniger gewissenhaften Leser gern an meinen Giftring, den ich auch heute noch stets bei mir trage, beispielsweise für den Fall, dass sich mein Weg mit dem eines politischen Schwerverbrechers kreuzt, den ich dann im Namen der Weltbevölkerung mit einem leckeren Trunk dahinraffen kann.
Ich schweife ab.
Ein mir zwar unbekannter, aber dankbarer Mensch, ein gewisser Herr Abebe Lowumbo, seines Zeichens Sohn des Managers der ehemaligen Nationalbank von Zaire, hat mir vor Kurzem per E-Mail das freundliche Angebot gemacht, mein Konto für eine humanitäre Überweisung zur Verfügung zu stellen. Hilfsbereit und selbstvergessen wie ich bin, nahm ich sein Angebot an und bekam nun eine Vergütung, die ich gar nicht erwartet hatte. Herr Lowumbo schenkte mir einen äußerst harten Stein, der übrigens wunderbare Kratzer auf Glasscheiben verursacht. Da ich noch nicht weiß, was ich aus dem gesamten Stein machen möchte, habe ich mir nun eine kleine Ecke abgeschnitten (das hat mich 15 Diamantschleifer gekostet!) und daraus einen ganz einfachen Schmuckstein geschliffen. Ihr wisst, mit dem Steineschleifen kenn ich mich kaum aus, deshalb hab ich nur etwas Carbochonähnliches fabriziert. Dieses schlichte, bescheiden Ding hab ich nun auf einen Ring gefasst. Was sagt Ihr dazu?
Ihr müsst genau hingucken, der Ring mit dem Steinchen ist am Ringfinger.
Bei Bedarf kann ich auch eine Lupe reichen.