Hamburg, ich sage es frei heraus und ohne rot zu werden, ist eine Weltstadt. Und wie jeder weiß, gehört es sich für eine Weltstadt, dass sie in Modesachen nicht einfach up to date ist, sondern stets einen Schritt voraus. Vom Dernier Cri vernimmt man in einer sol- chen Stadt bestenfalls das Echo der Vorwoche, in Einzelfällen sogar von vor einem Monat! Dies zusammengenommen bedeutet also, dass Hamburg Meilensteine setzt, wenn es um überlebenswichtige Fragen geht wie „Trage ich jetzt hässliche Kunstfellbotten zu der strassbesetzten rosa Jeans?“ „Passt eine quietschgelbe Bluse mit lila Pünktchen zu einem roten Rock und einem blau-grün gestreiften Hut auch dann, wenn gerade nicht Papageientag ist?“ Und um solche und noch viel wichtigere Fragen, die ich Euch aus purer Nickeligkeit vorenthalte, beantworten zu können, hat die Evolution einen weltberühmten Modezaren geschaffen, der in meinem Blog anonym bleiben wollte – warum auch immer. Jedenfalls führt der Mann einen Modesalon, ja man muss schon sagen Modepalast, der in der Welt seinesgleichen sucht.
Mesdames et Messieurs, schauen Sie das 9. Wunder der Welt*, VOICI …
LE PALAIS DE LA MOOOODE!**
Der Modepalast ist der Laden in der Mitte. Links ist eine Litfaßsäule und das Ding
zur Rechten kennen normale Menschen unter der Bezeichnung Telefonzelle.
* Das 8. ist mein Bauchnabel.
** Nur echt mit diesem Zeichen.
Das ist doch wieder typisch!
1. bis 7. sind ja bekannt.
9. durfte ich jetzt kennen lernen.
Aber das 8.? Davon bekomme ich nichts zu sehen? „gg“
(Wo treibst Du dich eigentlich herum, wenn ich mal fragen darf?)
Nicht nur Du, den gibts hier überhaupt nicht zu sehen. Für niemand nicht.
Spielverderber!
*Zunge-raus-streck*
Nein, nein, es geht darum, dass ich die anderen nicht beschämen möchte.
Das ändert die Situation natürlich vollständig! „gg“
Ist Bauchnabelneid eine neue psychische Störung?
Und wenn, dann leide ich bestimmt nicht daran. *ggg*
Du kannst von Glück reden. Das ist bestimmt ein Syndrom.
Da hilft aber auch rein garnix gegen. „gg“
Durch das fehlende Bild kann ich aber jetzt auch nicht feststellen, ob ich vielleicht darunter leide…
Dann guck doch mal im Netz, es gibt bestimmt so spezielle Seiten für Bauchnabelgucker.
Echt? Ich trau mich nicht. Würdest Du?
Warum sollte ich? Ich kenne doch sowieso den schönsten. *g*
Hybris? Oder ist das bewiesen? „gg“
Es gibt unzweifelhafte Belege dafür, die ich hier nicht präsentieren kann.
Das ist kein Beweis, den ich so akzeptieren kann. „gg“
Hast Du vielleicht Referenzen?
Würden Dir die Beschreibung der Schärpen „Mr. Omphalos“ der Jahre 1999 bis 2008 reichen?
Nein, da will ich ein Beweisfoto sehen. „g“
Das wirst Du aber nicht sehen. *gg*
Wieso nicht?
Persönlichkeitsrechte. Er könnte mich verklagen. Du musst bedenken, dass er schon einen eigenen Manager hat!
Dein Bauchnabel hat einen eigenen Manager?
Das empfinde ich als skuril.
Ich kann Dir sagen! Ich bin schon froh, dass ich ihm das rote Kissen mit der Goldborte ausreden konnte!
Dem Manager oder dem Bauchnabel? *nachdenk*
Dem Bauchnabel natürlich, der Manager wollte für sich einen Rolls aushandeln, aber das konnte ich zum Glück verhindern!
Der braucht so ein Kissen? Wofür?
Allein das Benzingeld ist schon verlockend…
Was weiß ich denn wofür. Er redet ja nur über den Manager zu mir.
Das ist eine böse Situation. Du solltest daran etwas ändern.
Was soll ich machen? Soll ich ihn mir amputieren lassen? Wahrscheinlich würde er mich dann verklagen … das kann ich mir nie leisten!
Nein, könnte da etwas Sekundenkleber hilfreich sein? „gg“
Ich glaube, das zwickt die ganze Zeit.
Wie kommst Du darauf?
Schon probiert? „g“
Sekundenkleber zwickt immer, wenn man in irgendwo am Körper kleben hat. Hab ich mal gehört.
Da kann ich nicht mitreden. Ich hatte nur mal als Kind eine Tackernadel im Daumen. Das zwickt nicht, das tut weh.
Stimmt, das kenne ich. Ich hatte auch mal eine Reißzwecke im Knie. Das ist auch gut.
Doch, das ist auch ekelig. Schon der Gedanke gruselt.
Wie oft bist Du vom Fahrrad gefallen?
Oder bist Du lieber vom Baum geflogen?
Kann ich nicht zählen. Es gibt dazu aber eine seltsame Geschichte, die ich am besten in der Mühle erzähle, wenn es klappt. Für einen Kommentar ist sie zu kompliziert.
Von Bäumen bin ich nur gesprungen, nie geflogen.
Kannst Du nicht? Oder willst Du nicht? „gg“
Schon gut, wir werden sehen.
Gesprungen? Hattest Du keine große Schwester die Dich hätte schubsen können? „g“
Nein, ich habe keinen Überblick über meine Stürze, aber es waren eine ganze Menge, weil ich immer Vollgas fahre und in zig Gebüsche und Stacheldrahtzäune geheizt oder gesprungen bin (nicht immer mit Absicht).
Meine große Schwester ist eher ungern auf Bäume geklettert, insbesondere auf meinen persönlichen Apfelbaum, auf dem ich immer Pirat gespielt habe – er hatte einen natürlichen Ausguck im Wipfel.
Ich hatte kaum Hindernisse, die mich gebremst haben.
Dafür hatte ich einen Cousin, der mir jeden Tag ein Bein gestellt hat, zählt das auch? „gg“
So einen eigenen Piratenbaum muß man auch nicht teilen…
Ich hatte nicht mitbekommen, dass es hier um einen Vergleich geht.
Kein Vergleich nur der Austausch von Erfahrungen! „gg“
Das ist doch nicht etwa dieser Vollidiot, der mir in seinem Laden in Wunsiedel mal sagte ich solle nichts gestreiftes, gepunktetes einfarbiges oder sonstwie gemustertes anziehen; auch von den Materialien Baumwolle, Seide, Synthetik und Leder riet er mir ab, vor allem in Verbindung mit Fransen, Abnähern, Paspeln, Knöpfen, Reißverschlüssen und Ärmeln.
… und dann hat er Dir das weiße Rüschenhemd mit Puffärmeln und den lila Mantel mit den Godeteinsätzen und dem gefakten Peter-Pan-Kragen verkauft. Ich sehe, Du kennst ihn. :>>
Die rosa Pailletten an den Säumen fielen am ersten Tag schon ab, die Rüschen waren nicht wie versprochen Brüsseler Spitze. Die Nähte waren auch nicht das Wahre, das hätten kleine zierliche Kinderhände machen müssen statt seiner fetten Mutter, die im Hinterzimmer die ganze „Kollektion“ an einem Abend bei drei Flaschen billigen Wodkas genäht hat!
Ein Scharlatan ist der Mann!
Du kennst CaptainCook? 😉
Er steht mir sehr nahe. NICHT WAS DU WIEDER DENKST! :>
Ist das einer dieser Läden, wo neonfarbene Leggings an Cellulitis verbeulte Frauen verkauft werden und dazu ein pinker Strickpullover mit Glitzerfäden und als krönenden Abschluß Teddyjacken in Lila?
Wo warst du? Wandsbek Markt? Ich meine da standen auch so merkwürdige Hütten, bin mir aber nicht so sicher, da ich immer nur AUgen für den Bonschieverkäufer hatte (der mit legggggerrr Salmilollies)
Danke für deine aktuellen Informationen! Ich werde diesen Modezaren bei nächster Gelegenheit selbstverständlich besuchen. Die Telefonkabine ist sehr praktisch. Dann kann ich von dort aus gerade alle meine Freundinnen informieren 🙂
Ja, und beim Umziehen ist es nicht so dunkel.