Tod der Rundschau

Tja, heute ist es also so weit, die Frankfurter Rundschau liegt im Sarg. Ich weiß noch, als das Dreckshaus DuMont die traditionsreiche Zeitung übernommen hat und langjährige Abonnenten wie mich sehr gezielt loswerden wollte (es war geplant, nur noch regional zu erscheinen, weit entfernte Abos waren nicht mehr gern gesehen). Das ganze Blatt wurde mithilfe der SPD-Medienholding zu einem Tabloidwitz umgebaut, die Redaktion zu Tode gespart,die Inhalte machten nur noch wütend.

Beim Umbau gab es damals eine heiße Diskussion auf der Website der Zeitung. Kritiker wie meinereiner wurden auffallend aggressiv von der Redaktion angegangen – tja, und ich hab mir dann eben eine andere Zeitung gesucht. Gelandet bin ich bei einer Wochenzeitung, beim Freitag. Der hat auch manche schwere Zeit hinter sich gebracht, ist aber spätestens seit einem massiven Relaunch auf der Überholspur, hat wachsende Abonnentenzahlen und räumt regelmäßig Designpreise ab. Das wird natürlich auch mit Werbung bezahlt und wer warb plötzlich wie doof um weit jenseits von Frankfurt hausende Abonnenten? Mit allerlei schwachsinnigen Luxusprämien? Richtig, die Frankfurter Rundschau.

Klar, für die Redaktion kann es einem leid tun, zumindest für die Redaktion von vor 10 Jahren. Denn das, was DuMont davon übrig gelassen hat, nachdem ein bundesweit bekannter Brutalsanierer als Chefredakteur eingesetzt worden war, kann man kaum noch als Redaktion bezeichnen. Meinen Glückwunsch den untalentierten Idioten aus Köln, die dieses Traditionsblatt jetzt beerdigen.

8 Gedanken zu “Tod der Rundschau

    1. Interessanterweise geht es Bild heute gerade durch das Online-Geschäft noch halbwegs gut, soviel ich weiß. Aber Springer an sich spart inzwischen auch an vielen Enden. Die Redakteure jammern alle, weil ihre Arbeitsbedingungen sich langsam denen sonstiger Journalisten annähern. Schlimm! ;D

      1. Die Auflage der BLÖD-Zeitung kennt seit Jahren nur noch eine Richtung: steil nach unten!

        Guckst Du:

        Inwieweit das Online-Geschäft den Verlust im Printbereich kompensieren kann, weiß ich nicht. Allerdings sollen die Inhalte von BLÖD.de ab 2013 stufenweise kostenpflichtig werden. Dann lesen hoffentlich immer weniger Menschen diesen Mist.

        Was die FR angeht: ihr werden noch viele Tageszeitungen folgen. Es ist ja im Internetzeitalter auch völliger Blödsinn, die Nachrichten tagesweise zu verkaufen. Der Trend geht zu online und gleichzeitig weg vom täglichen Rhythmus. Schlecht gemachte Blätter wie die FR erwischt es natürlich als erste.

        1. Richtig, ich sag ja, dass es denen schlechter geht. Aber bei den Einkünften steigt meines Wissensder Online-Anteil. Das erklärt dann auch so lustige Nebeneffekte, dass Springer und Co. alles Öffentlich-Rechtliche im Internet loswerden wollen (ein paar Leute gibt’s ja doch, die sich freuen, wenigstens halbwegs qualitative Nachrichten frei Haus zu bekommen, anstatt mit werbefinanziertem Mist belästigt zu werden). Auch stört vor allem Springers, dass so böse Sachen wie Google einen Teil des Werbekuchens abbekommen, weil ein paar Leser bei Google News womöglich nur die Headlines von Springers liest, aber nicht mehr auf die Drecksseiten klickt.
          Man sollte nebenbei Springer nicht nur auf Bild reduzieren, sondern an ALLE Drecksblätter des Hauses denken. Die Welt z.B. ist auch nur die Bild für Menschen mit Abschluss.

          1. Was Google angeht: soll doch Google einfach alle Suchergebnisse, die auf Bild & Co verweisen, streichen. Was meinste, wie schnell Springer da umknicken würde? :>>

          2. Ich glaube, das würde noch ein Momentchen dauern, denn erst würden sie sicher versuchen, ihre Paywalls richtig zu nutzen. Wenn das dann nicht funzt, dann werden manche Zeitungen nicht mehr viel Zeit zum Reagieren haben. ;D

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