KAMPF DER GIGANTENCLUBS

Ich begrüße Sie heute Abend recht herzlich zur Übertragung des Spiels des Jahrtausends. Es geht um den Buchsball-Cup 2008. In den Halbfinals haben sich zwei Mannschaften behaupten können, die uns heute gewiss ein Fest für die Augen servieren werden.

Dabei handelt es sich um die roten Teufel aus Wien, den FC Freud, die gegen den VfB Aberglauben aus Berlin antreten müssen. Soeben singen die roten Teufel ihre Hymne ab, für die Berliner Hymne sind wir leider zu spät auf Sendung geschaltet worden, aber zumindest können wir so noch den letzten Zeilen der Wiener Spieler lauschen:

… heute bleibt die Küche kalt,
heut‘ geht’s in den Wienerwald …

Sie können gar nicht glauben, meine lieben Zuschauer, was für eine schöne Stimmung das hier im DocTotte-Stadion ist, das kann eine Kamera einfach nicht vermitteln, und schon verteilen sich die Spieler auf dem Platz. Im Tor der Wiener steht als Band 1 „Die Vorlesungen“, hoffentlich hat sich der Trainer da nicht mal verschätzt, immerhin wird der Kasten der Berliner von „Aal – Butzemann“ bewacht- und schon ertönt der Anpfiff, der VfB Aberglauben hat den Ball, „Knoblauch – Matthias“ spielt zu „Silber – Vulkan“, der dribbelt um „Sexualleben“, der ihn nur schlecht gedeckt hatte, „Silber – Vulkan“ spielt über die rechte Flanke und spielt einen hohen Pass zu „Freen – Hexenschuss“, der steht total frei, da haben die Wiener offenbar gepennt, wo ist denn „Zwang, Paranoia und Perversion“?

„Pflügen – Signatur“ steht frei! Und die Fans in der Westkurve sind begeistert.

Der sollte doch auf dem linken Flügel, aber da, hinter „Mauer – Pflugbrot“ taucht er plötzlich auf, „Mauer – Pflugbrot“ nimmt den Ball von „Freen – Hexenschuss“ an, der ihn sofort weitergibt an „Pflügen – Signatur“ und „Pflügen – Signatur“ schießt und da ist der Ball im TOOOOOOOOOR! Eins zu Null, meine lieben Zuschauer, es führen die Berliner, und „Pflügen – Signatur“ führt gerade sein beliebtes Tänzchen auf, die Zuschauer sind ganz aus dem Häuschen, ja, schon in der ersten Minute sieht es so aus, als ob die Psychologen heute die Hütte vollkriegen. Aber was ist das? Der Schiedsrichter unterhält sich gerade mit dem Linienrichter, ja stand „Pflügen – Signatur“ etwa im Abseits? Schauen wir uns die Situation noch einmal krxxxchrhzzzzpfüüüüüüüüüühhhhhhhhhhht …

Replay. Stand „Pflügen – Signatur“ im Abseits?

Drohbriefe und Fanpost!

Sæll!
Es ist mir bekannt, dass Büxkämpfe in manchen Ländern verboten sind, gleichwohl sah ich mich gestern in der Informationspflicht, über einen solchen zu berichten. Und doch hat mir allein der Sportbericht darüber zahlreiche Drohmails eingebracht. Ich zitiere auszugsweise:

… Wie Sie wissen, sind Büxkämpfe international geächtet. Warum müssen Sie in Ihrem „Blog“ sowas darstellen? Regelmäßig kommt es zu bösen Verletzungen an den Büchern, gebrochene Buchrücken sind noch das Geringste, es sollen sogar einzelne Autoren bereits gestorben sein. Wenn Sie noch einmal von einem Büxkampf berichten, werde ich Sie bei der UNO anzeigen!

Büxkämpfe sind doch nur die letzte Ausgeburt des Kapitalismus! Dass sogar Mao sich inzwischen dafür hergibt, find ich besonders schlimm. Marx würde das niemals machen, wie bereits Engels bemerkte. Aber das internationale Finanzkapital wird ohnehin eines Tages untergehen, und dann wird es auch keine Büxkämpfe mehr geben!

Ich möchte Dich ja nicht enttäuschen, lieber Genosse, aber ich habe Fotos vorliegen, die beweisen, dass „Das Manifest der Kommunistischen Partei“ mal mit „Jenseits von Gut und Böse“ von Nietzsche gerungen hat. Das sollte Dir zu denken geben!
Ja, so sah das heute Morgen in meinem Mailfach aus. Aber ich möchte auch die einzige (!) positive Stimme bringen. Also mehr oder weniger positiv:

Was war dass den für ein harmloses Tänzchen? Wir wolln Druckaschwärze sehn! Die Bücher sollten ma ortentlich gedoppt und schaf gemacht werden, dann gehn die auch richtich aufeinander loss!

Sowas gibt es eben auch.

Blessuð,
Euer Doc

KAMPF DER GIGANTEN

Ich begrüße Sie recht herzlich zur heutigen Übertragung des Kampfes des Jahrtausends. Es geht um die Titelverteidigung als WORLD CHAMPION im Flohgewicht!
Und da sind die Kämpfer bereits in den Ring geklettert:

In der linken Ecke sehen wir mit 90 Gramm Kampfgewicht den „Roten Drachen“ Maooooo Tse-Tunnnng! In der rechten Ecke bereitet sich dagegen der Titelverteidiger mit einem Kampfgewicht von 97 Gramm auf den Kampf vor: der irische Kampfsäufer Flaaaaaan O’Briennnnn!
Als Ringrichter fungiert Georgi Dimitroff. Wie Sie wissen, hat sich Mao lange auf diesen Kampf vorbereitet, er hat eine mehrmonatige Hirseschnapsdiät gemacht und in der ganzen Zeit auf Pekingente verzichtet. O’Brien dagegen soll sich über den Chinesen nur lustig gemacht haben, sein Coach ließ jedenfalls verlautbaren, dass er für diesen Kampf überhaupt nicht erst trainieren wolle. Die Trainingszeit soll er dagegen in seinem Stammpub „Myles na gCopaleen“ verbracht haben. Diesen Kampf als Kampf des Jahrtausends zu bezeichnen ist übrigens eine deutliche Untertreibung, wie Sie gehört haben werden, lagen die Schwarzmarktpreise für die Karten im siebenstelligen Eurobereich – da ertönt bereits der Gong zur ersten Runde:

Mao und O’Brien gehen aufeinander zu. Ich sehe, das wird ein spannender Kampf. Doch zunächst gehen beiden in den Clinch.

Da muss Dimitroff doch eingreifen! ABER WAS IST DAS? O’BRIEN WENDET SEINEN GEFÜRCHTETEN KILKENNY AN! DA HILFT MAO AUCH DER STERBENDE KRANICH NICHTS!

UND SCHON LIEGT MAO AM BODEN! Meine Damen und Herren, das Publikum spielt verrückt, hier ist keiner mehr, der noch auf seinem Platz geblieben ist. Alles steht und jubelt. Ja, das ist der Kampf, den alle sehen wollten!

MAO IST K.O.! Dimitroff zählt den Roten Drachen aus, 7, 8, 9 UND AUS! DER KAMPF IST AUS! K.O. IN DER ERSTEN RUNDE! FLANN O’BRIEN, DER IRISCHE KAMPFSÄUFER HAT ES WIEDER EINMAL GESCHAFFT, ER HAT SEINEN TITEL VERTEIDIGT! Meine Damen und Herren, Sie können sich nicht vorstellen, was hier los ist, das Publikum ist aus dem Häuschen, die ersten stürmen meine Sprecherkabine, ich gebe ab an den DocTotte.Blog.