Von den Bienen und Blumen. Oder: Der ganz normale Wahnsinn an der Kuchentheke

Verkäufer steht hinter Theke und backt Waffeln.

Frau (kommt an die Theke): Moin-moin! Eine Waffel hätt ich gerne.

Totte (kommt zur Theke, kann sich nicht zwischen Apfelkuchen und Waffel entscheiden.)

Verkäufer: Moment, ich hab gerade eine frische Waffel fertig. (Packt fertige Waffel auf Teller, nimmt Puderzuckerdose in die Hand.) Soll ich Ihre Waffel bestäuben?

Frau: Ja bitte.

Totte verzieht das Gesicht.

Verkäufer (gibt Frau die Waffel): Und was wünschen Sie?

Totte: Äh, ein Stück Apfelkuchen bitte …

Danke Viti: Menschheitsgeschichte, Rockband

Es war keine fünf Minuten nach der Erfindung des Rades, dass Ugnuk und Krakt zusammen am Feuer saßen und sich überlegten, was sie damit machen sollten. Ugnuk schlug vor, dass man es nutzen könnte, um nach einem Zechgelage mit Met am nächsten Morgen „mal so richtig gerädert“ auszusehen. Krakt sagte, das sei Unsinn! Das Rad sei viel wichtiger und könne für Transportzwecke genutzt werden. Ugnuk war erbost: „Wie – Transportzwecke?“ Krakt rief: „Ja natürlich! Zum Beispiel für einen Tourbus!“ Ugnuk lacht. „Ein Tourbus, genau; was soll das denn schon wieder sein?“ Jetzt lachte Krakt zurück: „Hab ich gerade erfunden.“ „Ja und?“, wollte Ugnuk wissen, „wofür?“ „Um Rockbands zu transportieren!“, so Krakt. Als Ugnuk die Antwort hörte, rollte er mit seiner Wampe auf dem Bärenfell. „Rockbands!“, schrie er, „Ich kann nicht mehr, hör bitte auf!“ „Doch!“, insistierte Ugnuk, „Ich gründe eine Rockband. Und ich nenne sie Humus Erectus!“ Krakt krauchte keuchend am Boden, er war vor Lachen paralysiert und lachte sich schlapp. „Und? Was macht Deine Rockband?“ „Rockmusik!“ Krakt verstummte. „Du hast recht; das ist eine gute Idee! Und ich spiel die Bambusmaultrommel.“ „Meinetwegen, und ich singe und spiele die erste Leadguitar …“
Und so sinnierten die beiden am Lagerfeuer über die erste Rockband der Menschheitsgeschichte.

SENSATION! Nur für ernsthafte Wissenschaftler bestimmt!

Wer mich kennt, weiß, dass ich passionierter Bibelforscher bin und jede Gelegenheit nutze, um mich in das Buch der Bücher zu vertiefen und Belege dafür zu finden, dass es von Alpha bis Omega die Wahrheit spricht.

Nun bin ich während einer meiner ausgedehnten Expedition mit meinem Faktotum bis fast nach Emkendorf zufällig auf einen handfesten Beweis gestoßen, der wenigstens eine Geschichte unumstößlich belegt, wenn ich auch einräumen muss, dass offenbar unwichtige Details in der bisherigen Überlieferung einer kleinen Korrektur bedürfen.

Passepartout und ich haben nämlich – und jetzt haltet Euch fest – das Grab eines Bibelprotagonisten gefunden! Das war letzte Woche und nach ausgiebigen DNA-Tests gibt es inzwischen keine Zweifel, es war der mumifizierte Leichnam von Goliath! Und noch besser, er war so gut erhalten, dass jede Obduktion, und sei sie auch von Dr. Quincey persönlich durchgeführt, zu dem Ergebnis kommen muss, dass er in der Tat von einem Gegenstand erschlagen wurde, der ihn am Kopf traf. (Ich habe übrigens ferner ein Schreiben von einem Inspektor Columbo vorliegen, in dem er meine These nachdrücklich stützt.)

Ich höre schon, wie Ihr voller Ungeduld auf den billigen Plätzen in meinem Salon herumrutscht, Ihr wollt Beweise sehen.

Bitte, die könnt Ihr haben. Da ich die Fotoserie von der Expedition exklusiv dem Stern verkauft habe, kann ich Euch an dieser Stelle lediglich ein Bild zeigen, dass die Leute dieses renommierten Hauses, das bekanntlich für topseriösen Jounalismus auf höchstem Niveau steht, aus mir unverständlichen Gründen nicht vervielfältigen wollten. Their loss is your gain.

So, krallt Euch in die Armlehnen, der Anblick wird erschütternd sein und Onkel Darwin endgültig von seinem Sockel stoßen! Nehmt aber bitte Eure Kinder vom Bildschirm weg, das ist wirklich nur was für starke Nerven!

Wie man sieht, muss die Bibel nur geringfügig korrigiert werden: Goliath war eine Ratte, der Stein eine Eichel und Goliaths Kopf wurde durch den Eichelwurf förmlich abgerissen.

Die Achillesverse

Troja, die wahre Geschichte

Um Troja strich Achill, der Held,
den Hektor hat er umgebracht.
Wer hätt‘ gedacht, das der mal fällt,
nun wurd‘ der Krieg verhundertfacht.
Die Städter war’n jetzt sehr erbost,
und hetzten Paris auf Achill.
Die Truppen kämpften sturmumtost,
ähnlich einem Vaudeville.
Achill und Paris schimpften laut,
sie brüllten und sie schrien.
Die Worte waren schlimm, versaut
und ganz und gar nicht feminin.
Doch nach der bösen Kontroverse
traf Paris des Achilles‘ Färse.

Das Tier fiel um, Achill ward sauer,
er fuhr nach Haus und blieb dann Bauer.

Bedienungsanleitung Buch (Kurzfassung)

Drücke der Autor sich aus Dummheit oder Berechnung getrost etwas dunkel und widersprüchlich aus – um den Erfolg braucht er nicht zu bangen: Zahlreiche Geister werden seine Hervorbringung so lange durchs Sieb rütteln und schütteln, bis sie ihr die verschiedensten Sinngehalte abgewonnen haben, die dem von ihm hineingelegten konform, benachbart oder konträr sind, und alle gereichen sie ihm zur Ehre.

Michel de Montaigne

Betriebsanleitung Schälmesser

Ich weiß zwar nicht, ob ich hiermit eine neue Art des Postings erfunden habe, aber inzwischen lasse ich schon andere für mich arbeiten. Den Text hat Magicmuffin geschrieben, die Bilder hat Emmes angefertigt. Muffy ist mit ihrer aufdringlichen Art schon wiederholt unangenehm aufgefallen, Emmes führt dagegen als genialer Rembrandt-Fälscher eine eher verborgene Existenz (mir hat er zuletzt den „Mann mit dem Silberhelm“ angedreht). Allerdings möchte ich betonen, dass ich eindeutig die meiste Arbeit hatte. Viel Spaß:

Nehmen Sie eine handelsübliche Kartoffel von mittlerer Größe in die linke Hand (Abb. A). Platzieren Sie diese so, das Ihre Finger sie nur zum Teil festhalten, der Daumen sollte dabei die Kartoffel lose umschließen. Wenn Sie die Finger hierbei leicht spreizen, dann sind die folgenden Handgriffe leichter auszuführen.

Beachten Sie bitte, die Kartoffeln nicht zu locker zu halten.

Achtung! Warnung! Verletzungsgefahr (Abb b).

In die rechte Hand nehmen Sie ein Messer, ein einfaches Schälmesser mit kurzer Klinge sollte genügen. Der Griff sollte sich in der Handfläche befinden (Abb. C). Das Griffende wird mit Daumen und Zeigefinger festgehalten. Die verleibenden Finger sollten sich unterstützend um den Griff legen.

Achtung! Warnung! Verletzungsgefahr bei umgekehrter Anwendung des Messers (Abb. D).

Die Schneide sollte in Richtung der Kartoffel zeigen. Fangen Sie nun an, die gehaltene Kartoffel mit vorsichtigen Zugbewegungen des Messers vom oberen Teil nach unten zu bearbeiten (Abb. E). Bei diesem Vorgang sollte sich die Schale von der Knolle lösen. Das beste Ergebnis erreichen Sie, wenn Sie eine möglichst dünne Schale abschneiden. Wenn Sie den weißen Teil der Kartoffel (das Fruchtfleisch) sehen können, ist der Vorgang richtig ausgeführt. Drehen Sie nun die Kartoffel nach jedem Schnitt ein wenig weiter, um den nächsten auszuführen. Die Richtung ist dabei frei wählbar. Wiederholen Sie diese Bewegung so lange, bis sich keine Schale mehr auf der Kartoffel befindet!

Achtung! Warnung! Schälen Sie auf keinen Fall die Haut Ihrer Finger!

Kleinere Unebenheiten oder Unregelmäßigkeiten sollten in jedem Fall gesondert abgeschnitten werden.

Offene Ravioli von Kalbsbries und Babyspinat im Trüffelschaum

Das ist der Johannes.

Der Johannes ist ein kleiner Lausbub und der Sprecher bei dem Seeheimer Kreis.

Der Seeheimer Kreis ist eine lustige Versammlung von Leuten, die es sich zum Ziel gemacht haben, die SPD kaputt zu machen, weil sie im Sandkasten der Union nicht mitspielen dürfen.

Der Johannes ist dabei ein grundehrlicher und normaler Mensch. Wenn ihm einer quer kommt, wie eine doofe Juso-Zicke zum Beispiel, dann nimmt der Johannes schon mal ein Telefon und ruft die dumme Zicke nachts an. Wenn man ihr dann sowas wie „Ich krieg dich, du Schlampe!“ ins Telefon ruft, dann hört die bestimmt auf Zicke zu sein. Oder wenigstens geht sie vielleicht von den Jusos weg.

Die Zicke war wirklich doof. Die hat nämlich eine Fangschaltung machen lassen und dabei wurde der Johannes erwischt.

Na ja, ist ja nicht so schlimm. Denn für sowas hat der Johannes einen dicken Freund, den Ole, der eigentlich Arp heißt.

Der Ole hat was Unanständiges gelernt, der ist nämlich Winkeladvokat. Also hat er den Johannes vor Gericht rausgeboxt, da musste der Johannes 800 Mark Buße zahlen und alles war gut. Dann haben die Erwachsenen noch ein bisschen geschimpft und ließen ihn dann später andere Schlampen jagen. Schlampen gibt es nämlich immer und überall. Und vielleicht schafft der Johannes es ja noch mal irgendwann, eine Schlampe zu kriegen.

So. Und wenn Ihr alle artig seid, verrate ich Euch das nächste Mal vielleicht auch, was der Johannes dann mit seinem Johannes, äh, mit seiner Schlampe machen will, wenn er denn endlich eine kriegt.

Ausführliches zu den Abenteuern vom zurückgebliebenen Johannes gibt es hier.

Übrigens wohnen hier die Menschen, die dafür gesorgt haben, dass der Johannes in unserem Land aktiv Politik machen darf.

… bringen Sie die Kohle auf Kopfdruck schnell auf die richtige Temperatur

Was hat es für ein Geschrei gegeben, als vor Jahren erfundene Zahlen in die Luft geblasen worden, ein bis vier Fünftel der Hartz-IV-Empfänger würden das Geld ungerechtfertigt erhalten. Ohne jeden Beleg (zuletzt sprach die BA selbst von 0,6 % Missbrauch) wurden mehrere Millionen Menschen in Sippenhaft genommen, die unverschämten Regeln von überdienstbeflissenen Schreibischtätern auch wegen solcher Lügen bis ins Letzte und darüber hinaus ausgelegt, bis die Klagen mittlerweile so zugenommen haben, dass die Zahl der Richter an Sozialgerichten beispielsweise in Schleswig-Holstein verdoppelt werden musste. (So schafft man übrigens auch Arbeitsplätze, Applaus!)

Und was muss man dann gestern und heute hören und lesen?
Weil ein paar Bänker offenbar nicht in der Lage sind, Zeitung zu lesen (alternativ Radio zu hören, Fernsehen zu gucken), werden mal eben 300 Millionen Euro in ein Loch ohne Boden geworfen?

Gestern hörte ich noch Meldungen, dass wenigstens die Hälfte und maximal die Gesamtsumme verloren seien, eben sagt Koppelin im Frühstücksfernsehen, die KfW hätte von einer dreistelligen Millionensumme im mittleren Bereich gesprochen. Nur für die mathematisch unbedarften: Das bedeutet 400 bis 600 Millionen. Und zwar keine Kieselsteine oder Bohnen, sondern Euro.

Ach ja, wie war das noch mal mit Kinderarmut? Wie viele Kinder hätten damit wohl wie lange versorgt werden können? Los, Eltern, verratet mir mal, was ein Kind so am Tag kostet.