Der bereits eingeführte Künstler hat sich zeitlebens auch mit Ureinwohnern beschäftigt, mit ihrer Unterdrückung und Ausbeutung. Er hat ihre Kulturen, ihre Rituale und zuletzt auch die Bekleidung tiefgehend studiert. Aus dieser intensiven Beschäftigung heraus kleidete sich unser Künstler mehrere Male im Jahr, besonders in der fünften Jahreszeit, in die Kostüme mancher Eingeborener, um sich ihnen so näher zu fühlen. Und selbstverständlich fand auch diese Kostümierung Eingang in sein kreatives Schaffen.
Ich möchte ein Bildnis vorlegen, das den Künstler als sogenannten ‚Indianer‘ gemeint sind die Ureinwohner Nordamerikas mit Federschmuck darstellt. Zur Rechten steht ein unbekannter Mann, dessen fanatischer Blick zweifelsohne auf die Ausrottung durch mit Pocken verseuchten Decken und Feuerwasser hinweist. Eine sozialkritische Aussage, die jeden Landnahmeprozess in der Weltgeschichte aufs Schärfste verurteilt! Zur Linken und am Boden sehen wir zwei formidabel gestaltete Blumen. Sie erinnern an Nelken, was gewiss durch die Nutzung der Position Links bestärkt wird, steht die Nelke doch bildhaft für die Sozialdemokratie. Aber selbst dabei gelingt dem Maler der gerissene Trick, eine politische Aussage unterschwellig einzubauen, finden wir doch die ‚Linke Nelke‘ in einer Motivwiederholung am Boden liegen. Und genau hier ist die Verbindung des Themas ‚Ureinwohner‘ mit der Moderne, allerdings muss die Wurzel für das Am-Boden-Liegen der Sozialdemokratie in den 70er Jahren des vorangegangenen Jahrhunderts gesucht werden. Das Bild stammt genau wie das am Vortage besprochene Bild aus dem November 1975.