(Vorrede: So, liebe Taste, was ich verspreche, das versuche ich auch zu halten – bitte keine Widerworte, so eklig bin ich nun mal, das wird man mir auch nicht mehr austreiben können. Heute Morgen habe ich Dir eine Ente versprochen, hier kommt sie.)
Ein Geflügelfreund war unser Künstler stets. Schon kurz, nachdem er feste Nahrung zu sich nehmen konnte, aß er gerne Brathuhn und auch heute bevorzugt er beim Besuch eines asiatischen Lokals üblicherweise die Entengerichte. Aber auch in lebender Form schätzt er unsere gefiederten Freunde. Eine Zeit lang beherbergte er in der heimischen Voliere nahezu ein Dutzend Wellensittiche, mit denen er Zwiesprache zu halten pflegte. Ferner schätzten sie es größtenteils sehr, von dem Künstler den Bauch gekrault zu bekommen. (Lilith, bevor Du fragst: JA, AUCH MIT SEINEN HUMMERHÄNDEN!) Näherte er sich den Vögeln, sprangen sie behufs des Empfangs dieser Liebkosungen gewöhnlich auf der Stelle an das Volierengitter und verharrten dortselbst, um die Streicheleinheiten zu genießen.
Was gibt es des Weiteren zu sagen? Ja, auch die einheimische Vogelwelt beeindruckt ihn sehr. Er beobachtet gern die heimischen Spatzengangs, wenn sie von Strauch zu Strauch ziehen. Zuweilen rettet er arme, auf der Straße liegende Küken vor dem sicheren Tod durch einen erbarmungslosen Trecker, er lauscht dem Klopfen des Spechts, er antwortet den Kuckuck. Und für den unwahrscheinlichen Fall, dass es so etwas Absurdes wie Reinkarnation geben sollte, legt er Wert darauf, mindestens als gefiederter Einer wieder in dieses Jammertal, Erden genannt, zu kommen, besser aber sogar möglichst als Little Corella, wie der einen oder anderen bereits kundgetan wurde.
Doch nun sind genug der schwülstigen Worte gefallen. Kommen wir zum Höhepunkt, kommen wir zum Bild. Ich zeige hiermit eine 32 Jahre alte Ente. (Was muss das Biest zäh sein!)