Toll, Flamingotage im Teppichhaus …

… da denkt man doch, gar kein Problem, so ein Geflügel wird doch wohl beim nächsten Bauern im Stall stehen – Irrtum! Dafür klingelt’s plötzlich an meiner Haustür und da steht ein Etwas, das sich als »Erwin, der Flaminguin« herausstellt. So weit sind wir schon gekommen mit der Herumpfuscherei in das Handwerk der Natur! Wahres Teufelswerk! Ich sage nur, was zu weit geht, geht zu weit!

Hier gibt’s mehr zum Thema.

Q

Da die vereinigte Blogwelt sich offenbar nicht so sehr über die Kunstwerke amüsiert, wie ich es tue, werde ich den Reigen nun schließen. Ich möchte aber zuletzt noch ein Tier vorstellen, dessen Vertreter der Künstler auch heute noch sehr schätzt, wenn sie auf der Weide hinter dem aktuell bewohnten Hause morgens im Chor brummend singen, mittags im Liegen wiederkäuen, nachmittags ihre Kälber bekommen und abends von dem Bauern Einlass in den Stall verlangen (meist indem sie ihn „Buuu-r“ rufen). – Ich bin mir nun zumindest bei einer Leserin sicher, dass sie weiß, welches Tier ich meine. Genau, DU ahnst es schon: Ich rede von Rindern im Allgemeinen und von Kühen im Speziellen.

Es handelt sich um eine Kuh. Man beachte den Schwanz. Außerdem hat eine Kuh – wie jedes Kind weiß – einen Stiel am Kopf. Das Braune am linken Ende kann ich mir nicht sicher erklären. Ich fürchte aber, es hat etwas mit Fäkalien zu tun, was nebenbei erklären würde, warum der Künstler auch heute noch eine eher blumenreiche Sprache spricht, die vor derben Kraftausdrücken nur so strotzt. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass er schlicht aus einer Gegend kommt, in der man einen Freund schon mal ungestraft, weil liebevoll, ‚Arsch‘ titulieren darf.

Quark

(Vorrede: So, liebe Taste, was ich verspreche, das versuche ich auch zu halten – bitte keine Widerworte, so eklig bin ich nun mal, das wird man mir auch nicht mehr austreiben können. Heute Morgen habe ich Dir eine Ente versprochen, hier kommt sie.)

Ein Geflügelfreund war unser Künstler stets. Schon kurz, nachdem er feste Nahrung zu sich nehmen konnte, aß er gerne Brathuhn und auch heute bevorzugt er beim Besuch eines asiatischen Lokals üblicherweise die Entengerichte. Aber auch in lebender Form schätzt er unsere gefiederten Freunde. Eine Zeit lang beherbergte er in der heimischen Voliere nahezu ein Dutzend Wellensittiche, mit denen er Zwiesprache zu halten pflegte. Ferner schätzten sie es größtenteils sehr, von dem Künstler den Bauch gekrault zu bekommen. (Lilith, bevor Du fragst: JA, AUCH MIT SEINEN HUMMERHÄNDEN!) Näherte er sich den Vögeln, sprangen sie behufs des Empfangs dieser Liebkosungen gewöhnlich auf der Stelle an das Volierengitter und verharrten dortselbst, um die Streicheleinheiten zu genießen.

Was gibt es des Weiteren zu sagen? Ja, auch die einheimische Vogelwelt beeindruckt ihn sehr. Er beobachtet gern die heimischen Spatzengangs, wenn sie von Strauch zu Strauch ziehen. Zuweilen rettet er arme, auf der Straße liegende Küken vor dem sicheren Tod durch einen erbarmungslosen Trecker, er lauscht dem Klopfen des Spechts, er antwortet den Kuckuck. Und für den unwahrscheinlichen Fall, dass es so etwas Absurdes wie Reinkarnation geben sollte, legt er Wert darauf, mindestens als gefiederter Einer wieder in dieses Jammertal, Erden genannt, zu kommen, besser aber sogar möglichst als Little Corella, wie der einen oder anderen bereits kundgetan wurde.

Doch nun sind genug der schwülstigen Worte gefallen. Kommen wir zum Höhepunkt, kommen wir zum Bild. Ich zeige hiermit eine 32 Jahre alte Ente. (Was muss das Biest zäh sein!)

Katzengetier

Als ich mich vor fast 32 Jahren daran setzte, ein Tier zu zeichnen, musste ich bereits geahnt haben, dass gestern der liebe MisterPocket ein dazu passendes Video in seinem Blog einstellt (unbedingt gucken!). Wie es der Zufall wollte, hatte auch ich eine Katze bildnerisch gestaltet. Und ich möchte behaupten, sie steht der Video-Katze kaum nach.

Der kühne Strich, das kräftig gewählte Rot, der entschlossene Gesichtsausdruck des Untiers, in dem sich der ewige Kampf des Menschen mit der Bestie ausdrückt – ja all das finden wir in dem Werk. Und darüberhinaus zeugt es auch von meinem Mitgefühl für diese verkrüppelte Kreatur, der ein Bein fehlt. Ja, so war ich eben schon immer: Ein Ausbund der Empathie! Übrigens ist es eine bösartige Unterstellung, ich hätte als Dreijähriger eine Katze mal am Schwanz gezogen. Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern und abgesehen von der Person, die das Gerücht in die Welt gestreut hat, haben sich auffallenderweise auch keinerlei Zeugen bei mir oder einer zuständigen Polizeidienststelle gemeldet. Das sollte dem Lästermaul doch zu denken geben, wie ich meine!
Ach und noch etwas: Liebe Taste, freue Dich schon, im Laufe des Tages werde ich noch das Bild einer Ente einstellen. Du wirst fürwahr darob erstaunt sein, wie Enten aussehen können!

Der Künstler und das Übernatürliche

Die letzte Nacht gehörte den Geistern und Gespenstern und natürlich hat sich auch unser Künstler bereits früh mit dem Supernaturalen beschäftigt. Das heute vorzustellende Bildnis zeigt den Vater – deutlich an der Brille zu erkennen -, wie der sich gerade vor einem Gespenst fürchtet.

Bei dem Gespenst handelt es sich offenbar um ein sogenanntes Betttuchgespenst, es ist also weder eine weiße Dame noch ein kopfloser Ritter. Völlig unklar ist der tiefere Sinn des Kunstwerkes: Möchte der frühreife Künstler etwa darauf hinweisen, dass sogar der Vater sich vor einem Geist zu fürchten hat? Zumindest gilt als gesichert tradiert, dass er seinen Vater keineswegs als einen Feigling ansah.

Wie dem auch sei, wir kennen die echte hinter dem Bild steckende Intention nicht und werden sie wohl nie erfahren.

Ureinwohner und die moderne Sozialdemokratie

Der bereits eingeführte Künstler hat sich zeitlebens auch mit Ureinwohnern beschäftigt, mit ihrer Unterdrückung und Ausbeutung. Er hat ihre Kulturen, ihre Rituale und zuletzt auch die Bekleidung tiefgehend studiert. Aus dieser intensiven Beschäftigung heraus kleidete sich unser Künstler mehrere Male im Jahr, besonders in der fünften Jahreszeit, in die Kostüme mancher Eingeborener, um sich ihnen so näher zu fühlen. Und selbstverständlich fand auch diese Kostümierung Eingang in sein kreatives Schaffen.

Ich möchte ein Bildnis vorlegen, das den Künstler als sogenannten ‚Indianer‘ – gemeint sind die Ureinwohner Nordamerikas – mit Federschmuck darstellt. Zur Rechten steht ein unbekannter Mann, dessen fanatischer Blick zweifelsohne auf die Ausrottung durch mit Pocken verseuchten Decken und Feuerwasser hinweist. Eine sozialkritische Aussage, die jeden Landnahmeprozess in der Weltgeschichte aufs Schärfste verurteilt! Zur Linken und am Boden sehen wir zwei formidabel gestaltete Blumen. Sie erinnern an Nelken, was gewiss durch die Nutzung der Position Links bestärkt wird, steht die Nelke doch bildhaft für die Sozialdemokratie. Aber selbst dabei gelingt dem Maler der gerissene Trick, eine politische Aussage unterschwellig einzubauen, finden wir doch die ‚Linke Nelke‘ in einer Motivwiederholung am Boden liegen. Und genau hier ist die Verbindung des Themas ‚Ureinwohner‘ mit der Moderne, allerdings muss die Wurzel für das Am-Boden-Liegen der Sozialdemokratie in den 70er Jahren des vorangegangenen Jahrhunderts gesucht werden. Das Bild stammt genau wie das am Vortage besprochene Bild aus dem November 1975.

KUNST KUNST KUNST ! ! !

Bei dem gestern hier vorgestellten Hells Angel handelt es sich bekanntlich um einen hochbegabten Künstler, der sich inzwischen weigert, seine Kunstwerke für achtstellige Pfund-Beträge bei „diesem Assi-Discounter Sotheby’s“ (O-Ton Doc) verramschen zu lassen. Schon früh, wie die Crème de la Crème der internationalen Kunsthistorikervereinigung zu berichten weiß, schuf er Bildwerke, die an Kühnheit und Geschmack sämtliche bis dato bekannte Grenzen sprengten. Ich möchte die unverschämt günstige Gelegenheit ausnutzen, einige wenige seiner besonders gelungenen Klassiker an dieser Stelle präsentieren zu dürfen.

Das Bild, mit dem ich diesen ausgewogenen Reigen zu eröffnen gedenke, ist im November 1975 entstanden und in der Kunstszene unter dem Titel: „Porträt des Künstlers als junger Mann“ bekannt. Auf die altkluge Frage seines damaligen Meisterschülers Joseph B. aus Düsseldorf – der es unbestätigten Gerüchten zufolge inzwischen wohl auch zu irgendetwas gebracht zu haben scheint – wo denn die Hände des Porträtierten seien, soll der Meister der Legende zufolge geanwortet haben: „Die habe ich gerade in der Tasche!“ Jedenfalls wird dieser, heutigentags zur geflügelten Redensart gereifte Spruch dem wortgewandten Künstler gemeinhin zugesprochen. Doch genug geharrt, kommen wir nun zum Bild: